Im Jahr 2020 gab es in der Schweiz etwa 17.000 Verkehrsunfälle, bei dem es zu einem Personenschaden kam. In 250 Fällen verloren sogar Menschen ihr Leben. Ein häufiger Grund für Unfälle im Strassenverkehr ist, dass das Reissverschlussverfahren nicht eingehalten bzw. nicht richtig angewandt wird. Aus diesem Grund und zur Vermeidung von Staus ist es seit dem 01.01.2021 in der Schweiz verpflichtend, das Verfahren anzuwenden. Im folgenden Beitrag können Sie noch einmal nachlesen, wie Sie es richtig anwenden und was die Vorteile des Reissverschlussverfahrens sind.
Was ist das Reissverschlussverfahren?
Beim Reissverschlussverfahren handelt es sich um ein Einfädelverfahren. Es wird auf Strassen bei Fahrbahnverengungen bzw. bei der Zusammenführung von zwei Spuren (oder mehr) angewandt. In der Praxis ist dies zum Beispiel der Fall, wenn auf mehrspurigen Strassen ein Unfall geschieht oder wenn es aufgrund von Strassenarbeiten oder Baustellen zu einer Verengung auf der Autobahn kommt. Generell kann man sagen: Es wird immer dann genutzt, wenn eine Fahrspur wegfällt und deshalb aus zwei Spuren eine wird. Dabei muss es nicht vorher durch Verkehrsschilder angekündigt werden. Das Reissverschlussverfahren gilt übrigens nicht im Fall von Autobahnauffahrten.
Wie funktioniert richtiges Einfädeln und was ist zu beachten?
Den Wechsel der Spur sollten sie erst direkt vor der Engstelle durchführen. Wenn Autofahrer bis zum Hindernis auf ihrer Spur durchfahren, verhalten sie sich folglich korrekt, und drängeln nicht etwa. Der Grund dafür ist, dass es häufig zu zusätzlich stockendem Verkehr und Stau kommt, wenn Autofahrer sich zu früh einfädeln. Die Fahrer auf der Spur, die normal weitergeführt wird, müssen den anderen Verkehrsteilnehmern die Möglichkeit geben, auf ihre Spur zu wechseln. Tun sie dies nicht, kann darauf eine Busse von 100 Franken verhängt werden. Starkes Bremsen sollten die Fahrer auf der weitergehenden Spur jedoch vermeiden, da Gefährdung im Strassenverkehr schwerer wiegt als Behinderung. Für die Spurwechsler gilt: Sie dürfen das Einfädeln nicht erzwingen und haben eine besondere Sorgfaltspflicht. Wer vor einer Engstelle blinkt, um auf die weiterführende Spur zu wechseln, hat dabei folglich nicht automatische Vorfahrt. Mit Hilfe von Handzeichen können Sie und die anderen Verkehrsteilnehmer sich schnell absprechen.
Was sind die Vorteile des Reissverschlussverfahrens?
Das Reissverschlussverfahren ist sehr praktisch, da es dazu beitragen kann, Unfälle zu verhindern. So wird auf der endenden Fahrbahn Stau aufgrund von stockendem Verkehr vermieden. Da es in Staus oft zu Unfällen kommt, kann dadurch deren Zahl verringert werden. Darüber hinaus kann durch die vorausschauende Anwendung rückartiges Bremsen und dadurch Auffahrunfälle vermieden werden.
Wer haftet, wenn es beim Einfädeln zu einem Unfall kommt?
Die Frage, wer bei einem Unfall nach Anwendung des Reissverschlussverfahrens die Schuld trägt, beschäftigt oft die Gerichte. Wichtig ist, dass dem Spurwechsler eine besondere Sorgfaltspflicht zukommt. Er muss vor dem Wechseln sicherstellen, dass die Spur frei ist. Kommt es hier also zum Unfall, trägt der Spurwechsler Schuld, da er diese Sorgfaltspflicht verletzt. Der andere Verkehrsteilnehmer hat zwar die Pflicht, dem Spurwechsler Platz zu machen, ist aber nicht der aktive Part des Unfalls. Reindrücken gilt schliesslich als Gefährdung und wiegt schwerer als die Behinderung durch den Verkehrsteilnehmer auf der weiterführenden Spur.
Fazit
Das Reissverschlussverfahren ist sehr praktisch und führt zu einem flüssigeren, sichereren Strassenverkehr. Auch wegen der Busse von 100 Franken sollten Sie es immer anwenden, auch wenn andere dies nicht tun. Fahren Sie dabei sowohl als Spurwechsler und Fahrer auf der weiterführenden Spur vorausschauend und seien Sie besonders achtsam. Sollte es dennoch einmal zu einem Unfall kommen, ist der Abschleppdienst Zürich Ihr kompetenter Partner in dieser Situation.
